Die iBrachy-Therapie, auch permanente Seedimplantation genannt, ist eine seit langem bekannte Therapieform und wird seit den späten 1980er Jahren weltweit durchgeführt. Die Therapie unterscheidet sich von der gewöhnlichen Strahlentherapie dadurch, dass nur wenige Millimeter große Strahler, sogenannte Seeds, direkt in die Prostata eingebracht werden. Dadurch kann die Strahlung in der Prostata erhöht und die Wirkung der Strahlung optimiert werden. Durch die direkte Bestrahlung der Prostata können die umliegenden Organe maximal geschont und dadurch die Nebenwirkungen reduziert werden.
Durch die verbesserte Computerplanung und Operationstechnik konnten in den letzten Jahren große Fortschritte erreicht werden. In den USA stieg deshalb die Zahl der - ambulant wie stationär - behandelten Patienten stetig auf mittlerweile über 50.000 Patienten jährlich. Auch in Deutschland gewann die Methode zunehmend an Bedeutung.
Anfangs wurde die Brachytherapie in Deutschland nur von wenigen Kliniken und ausschließlich stationär angeboten. Mittlerweile führen mehr als 40 Zentren die Implantation durch, jedoch die wenigsten
ambulant. Unsere Ergebnisse haben gezeigt, dass die Brachytherapie des lokal begrenzten Prostatakarzinoms mit Seeds sicher, komplikationsarm und mit höchster Qualität durchgeführt werden
kann.
Die Seedimplantation wird in einem 1-2 tägigen Krankenhausaufenthalt durchgeführt werden. Dadurch werden lange Krankenhausaufenthalte, zum Beispiel bis zu 14 Tagen bei der Prostatektomie,
vermieden.
Bei der Prostatektomie besteht im Vergleich zur Brachytherapie ein vielfach höheres Inkontinenzrisiko. Da durch den relativ kleinen Eingriff der Seedimplantation die Möglichkeit der Schließmuskelverletzung extrem gering ist, kann die Inkontinenz als Nebenwirkung der Brachytherapie beinahe ausgeschlossen werden.
Die Seedimplantation macht eine Verletzung der Gefäß- und Nervenstrukturen und eine dadurch bedingte postoperative Impotenz eher unwahrscheinlich. Ihre Chancen auf eine Zukunft ohne signifikante Einschnitte Ihrer Lebensqualität stehen nach der Seedimplantation ausgesprochen gut.
Bei der Brachytherapie wird kein offener Eingriff durchgeführt. Dies hat zur Folge, dass Infektionen weitgehend vermieden werden können.
Die OP-Zeit der Brachytherapie ist viel geringer als die der Prostatektomie. Da die Narkose nur für einen relativ kurzen Zeitraum wirksam sein muss, ist das Anästhesierisiko deutlich niedriger. Auch die allgemeinen OP-Risiken werden infolgedessen minimiert.
Durch die Spezialisierung auf die Prostatakrebstbehandlung mittels der Brachytherapie konnte unser Team viele Erfahrungen sammeln, die nun in regelmäßigen Schulungen an Ärzte aus der ganzen Welt weitergegeben werden. Unter Einbindung unseres Anästhesisten kann auf die speziellen Bedürfnisse unserer einzelnen Patienten eingegangen werden.